In diesem Blog geht es darum, welche Musik für Frühgeborene geeignet ist, ohne sie zu überfordern oder zusätzlich zu überreizen. Ich möchte ausserdem kurz zusammenfassen, wie und von wem diese Musik angeboten werden kann.

Welche Musik nehme ich?

Natürlich Deine ganz eigene Musik, aus Deiner Kultur, aus Deiner Familie, aus Deiner Partnerschaft.

  • Gibt es Musik, die Deinem Kind bereits aus der Schwangerschaft vertraut sein könnte?
  • Hast Du in der Schwangerschaft bspw. eine bestimmte Musik gehört oder gesungen?
  • Oder hast Du bereits Geschwisterkinder in den Schlaf gesungen?
  • Hast Du ein Lieblingslied, das Du selber gerne magst und bei dem Du Dich besonders wohl fühlst?
  • Gibt es ein Lied, dass für Euch als Paar und/ oder als Eltern von besonderer Bedeutung ist?
  • Erinnerst Du Dich vielleicht an Wiegen- und/ oder Kinderlieder aus Deiner Kindheit?

Dann kannst Du diese Lieder – oder auch nur Teile daraus, wie z.B. den Refrain – leise und ruhig für Dein Kind summen. Dafür eignet sich besonders gut die Zeit beim Känguruen. Dann hört Dein Kind Deine Stimme nicht nur – es kann die Vibrationen auf Deiner  Brust spüren, Dich riechen, Dich fühlen, Dich ganz und gar wahrnehmen. Und auch Du gestaltest so mit Deinem Kind einen ganz besonderen Raum der Begegnung und Ruhe.

Hörbeispiel – Summen und Singen für Frühgeborene

TEXT

Checklist «Wie für Frühgeborene summen und/oder singen?»

  • Nutz Deine Stimme. Vertrau Deiner Stimme. Ganz egal, ob Dir früher vielleicht gesagt wurde, Du könntest nicht singen. Deine Stimme ist für Dein Kind die allerschönste!

  • Atme tief und ruhig bis in den Bauch. Folge Deinen Atemzügen in die Entspannung. Beginne sanft beim nächsten Ausatmen zu summen

  • Summe einfache, langsame Melodien, die Wiederholung enthalten – wie bei vielen Wiegenliedern

  • Gerne kannst Du auch improvisieren

  • Oder erzähle Deinem Kind, was Dir auf dem Herzen liegt und was Du ihm wünschst

  • Achte dabei auf die Signale Deines Kindes. Du wirst spüren, wann es Deine stimmliche Zuwendung genießt und wann es Ruhe braucht

  • Und ganz wichtig: Summ, singe oder sprich nur, wenn Du wirklich Lust dazu verspürst

Das sagen Eltern

„Mein Mann und ich waren damals in jeder freien Minute bei unseren Zwillingen. Für mich persönlich war das Singen immer schön, weil es mir selbst sehr gut tat und ich beobachten konnte, dass die Kinder gut darauf reagierten. Sie waren entspannter und ich hatte das Gefühl, sie genießen es richtig. Als uns die Musiktherapeutin die Wirkung des Gesangs auf die Atmung erklärte, dass das Singen den kleinen Wesen hilft ihren Atemrhythmus zu finden, haben wir noch bewußter für sie gesungen. Auch die Wichtigkeit für die Kinder, sich mitteilen zu können, wurde uns deutlicher und wir ließen ihnen ihren Raum zum mitmachen. „Schlaf Kindlein Schlaf“ fanden wir sehr geeignet, weil es mit der Melodie immer nach unten geht und auch deshalb so schön beruhigt.“

Mutter von Zwillingen

In meinem nächsten Beitrag plane ich darüber zu schreiben, welche Musik am besten für Eure Kinder ist, wenn Ihr nach Hause kommt. Was interessieren Euch für Fragen zur Musik auf der Neonatologie? Was habt Ihr für Fragen zum eigenen Summen/ Singen für Eure Kinder?

Ein paar Links, die Euch zu Kinder- und Wiegenliedern führen:

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