Unsere zwei Mädchen wurden vor 16 Jahren in der 32. SSW nach vorzeitigem Blasensprung geboren. Beide waren keine 1500g schwer und sind heute gross gewachsen, schlank, athletisch und strahlend. Bewegung ist für sie ganz wichtig. Schon damals in Mamas Bauch, dann in der Isolette und heute beim Leistungssport.

Von der Musik umhüllt

Viele Erinnerungen an unsere Neozeit habe ich noch. Gute und schmerzhafte. Sicher gehört die Musiktherapie zu den schönen und intensiven Bilder, die mir von dieser Zeit heute noch geblieben sind.

Als Mutter konnte ich mit unseren Mädchen nur an einer Musiktherapie teilnehmen. Dafür erinnere ich mich aber noch ganz genau, wie ich mich dabei fühlte und wie intensiv diese Sitzung war:

Es war so wohltuend vom Klang der Musik umhüllt zu werden, getragen und geborgen mit unseren zwei Mädchen im Känguruh. Die Welt um uns verschwand. Endlich nur wir drei, wie es eigentlich hätte sein sollen, wären sie nur nicht diese zwei Monate zu früh gekommen. Es tat gut, völlig abschalten zu können und Intimität zu spüren.

Insel der Kraft und Hoffnung
musiktherapie-neo-erfahrung

Intimität mit den eigenen Kindern zu erlangen, war so schwer auf der Neonatologie. Die offene Einheit und das Leid um uns herum lies mich teilhaben am Schicksal der anderen, ob ich wollte oder nicht.

Die Musiktherapie war eine kleine Insel der Kraft und Erholung in unserem Neoaufenthalt. Noch lange liebten die Mädchen Haut auf Haut Kontakt. Keiner unserer drei anderen Kindern kuschelte noch auf meiner nackten Haut im Teenager Alter. Ob sie wohl auch diese Inseln der Musik und der Innigkeit in ihrer Erinnerung tragen?

So wünsche ich allen Neo-Familien viele solche kleine Inseln während und nach ihrem Neo-Aufenthalt, um Kraft und Energie zu schöpfen in dieser aufwühlenden Zeit.

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