Was wäre grosses Kino ohne Musik?!

Ein persönlicher Beitrag von Friederike für amiamusica – ergänzend zum ausführlichen Interview mit Chiesi.
Wenn ich auf der Intensivstation arbeite, erlebe ich immer wieder etwas ganz Besonderes: Egal, wie klein, zerbrechlich oder fragil wir als Menschen sind, sind wir bereits empfänglich und angewiesen auf echte Beziehungen – und oft ist es die Musik, die diesen Kontakt intensivieren kann. Ähnlich wie in einem Liebesfilm: Denn was wäre grosses Kino ohne Musik?
Im Sommer 2025 hat mich Chiesi auf dem Europäischen Musiktherapiekongress in Hamburg zum Thema Musik für früh- und neugeborene Kinder interviewt. Ich spreche mit Chiesi darüber, wie Ihr als Eltern eure Kinder mit Musik unterstützen könnt. Nicht nur auf der Neonatologie, sondern auch weiter zu Hause.
Wollt ihr mehr dazu wissen und wie ihr im weiteren Entwicklungsverlauf eure Kinder mit Musik unterstützen könnt? Das erkläre ich euch im Video von Chiesi:
Manchmal höre ich: «Ich kann doch nicht singen.» Darum geht es hier nicht – nicht ums «Können», sondern ums «Tun von Herzen».
Dr. Friederike Haslbeck
Die Kraft der elterlichen Stimme – Parentese als Zaubermittel

Eigentlich ist das grösste Ziel meiner Arbeit, dass ich wieder überflüssig werde. Vielleicht ist es zu Beginn noch gut, dass wir Musiktherapeut:innen Euch mit Musik unterstützen, Entspannung bieten und einen Raum der Ruhe für Euch schaffen. Mir geht es vor allem darum, dass Ihr eure eigene Stimme findet. Eure Stimme, die schon immer da war und für Eure Kinder immer da sein wird.
Manchmal höre ich: «Ich kann doch nicht singen.» Darum geht es hier nicht – nicht ums «Können», sondern um das «Tun von Herzen». Es ist völlig egal, wenn das Singen vielleicht etwas schief und holprig daherkommt. Hauptsache, es ist eure Stimme. Denn eure Kinder lieben eure Stimme mehr als alle anderen Stimmen der ganzen Welt. Und erst recht, wenn Ihr eure Kinder dabei ganz nahe habt. Wenn Ihr sie haltet. Wenn Ihr sie berührt und sie euch mit allen ihren Sinnen wahrnehmen können.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass Ihr mit euren Babies ganz anders sprecht? Eher ein Singsang als monotones Sprechen: langsamer, betonter, höher, einfacher und mit vielen Wiederholungen. Dieser typische Singsang, den wir intuitiv mit Babys oder auch Babytieren verwenden, nennt man Motherese, Parentese oder auch Ammensprache. Dieser Singsang ist das reinste Zaubermittel. Denn Babys «verstehen» genau diese Musik in der Sprache, lange bevor sie Worte verstehen. Wir können ihnen damit sagen, dass wir da sind, sie hören und verstehen. Wir können ihnen damit Trost spenden, sie beruhigen oder anregen. Und Frühgeborene profitieren davon ganz besonders. Und das Beste daran ist, aus diesem Singsang heraus kommt man ganz einfach ins Summen und Singen.
Was sind Deine Erfahrungen mit Stimme und Musik?
Hast du selbst ein Kind auf der Intensivstation gehabt? Wie hast du Musik in dieser Zeit erlebt – oder vielleicht auch ganz neu entdeckt? Oder welche Fragen hast Du dazu?
Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen und Fragen mit anderen Eltern teilst und damit zeigst: Ihr seid nicht allein.
Von Herzen, Friederike Haslbeck
für amiamusica












































