Monika schreibt über ihren Musikmoment als Mutter auf der Neonatologie und ermutigt uns alle, über unseren eigenen besonderen Musikmoment der Begegnung zu berichten. Sie beschreibt, wie wichtig ihr die Nähe und die Musik für ihre zu früh geborenen Tochter war. Was an Monikas Blog besonders eindrücklich ist – sie schildert, wie sie mit ihrer eigenen Stimme ihrer Tochter ganz nah sein konnte. Dieso so schöne und wertvolle Erfahrung teilt sie mit Euch. Willst Du auch mit uns deinen Musikmoment teilen?
Nähe und Geborgenheit im Musikmoment
Mmmmhmmmhmmmhmmmh… Was gibt es Schöneres auf der Neo, als die Kuschelzeit zu zweit?! Genau: gemeinsame Kuschelzeit zu zweit mit etwas Musik. Mit Mamas oder Papas beruhigender Stimme im Ohr, das regelmässige Atemgeräusch, die Atembewegung, das bekannte Klopfen des Herzens und das alles mit einer möglichst grossen Portion Nähe.
Gerade in der aktuellen Situation, die so viel Distanz von uns verlangt, dass wir uns öfter alleine fühlen, gewinnt das Einander Nahe sein noch mehr an Bedeutung.
«Mit diesem Beitrag möchten wir Euch dazu motivieren, Euren Moment der Nähe, Euren Musikmoment mit anderen Eltern zu teilen. Zeigt, dass sie nicht alleine sind, und spürt, dass auch Ihr nicht alleine seid. Schickt uns ein Foto, ein Video mit oder ohne Kommentar oder einfach eine kleine Botschaft von Eurem Musikmoment!»

Mein Musikmoment mit meiner Tochter – zur Melodie von «Sound of Silence» schmusten wir regelmässig, bis wir beide einschliefen… | © 2016 Monika Frei
(M)Ein perfekter Musikmoment…
Perfekt heisst, das Beste aus der Situation machen, so viel Geborgenheit und Liebe wie nur möglich, mit dem Resultat der vollen Entspannung für beide Seiten.
Nutze so viel Kontakt, wie die Situation eben gerade erlaubt. Sei es beim «Känguruhen» oder vielleicht auch nur beim zarten Halten mit den Händen.
Wenn auch das im Moment nicht möglich ist, berührt euren kleinen Schatz mit Eurem Herzen, Euren Gefühlen und Eurer Stimme.

Sich im Musikmoment nahe sein | © 2016 Monika Frei
Haltet Euren kleinen Liebling fest, umarmt das kleine Wunder in Gedanken und hüllt es mit den Klängen Eurer Stimme in ein Nest der Geborgenheit und Liebe.
Schafft Euch Euer eigenes kleines Nest, versucht das Rundherum auszublenden und ganz bei Euch zu sein, in Eurem Moment.
Geniesst jeden noch so kostbaren Augenblick!
Lasst Euren Gefühlen dabei freien Lauf, egal ob sie gerade mit Unsicherheit, Freude, Angst, Stolz, Sorge oder liebevollen Mutter- oder Vatergefühlen verbunden sind. Denn diese Gefühle sind echt und ehrlich, und echtes und ehrliches geschieht nur an einem Ort des Vertrauens und an einem Ort der Geborgenheit. Deshalb hat es gerade in diesem Moment des Naheseins Platz für diese Gefühle. Lasst alles in Euer Lied, Euer Summen mit einfliessen, streut Geborgenheit und Liebe mit Euren Stimmen, spürt das Vertrauen, das von Eurem kleinen Wunder zurückkommt und verwandelt den Augenblick in einen Moment der Entspannung.
Wunderbar, ganz lieben Dank Dir Monika für Deine und Eure bezaubernde Offenheit Dich uns mitzuteilen, Mathias Nelle
Liebe Monika, Dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich möchte Dir von ganzem Herzen danken, dass Du diese Intimität mit uns allen teilst. Ich denke, man kann es kaum schöner und persönlicher in Worte fassen, wie Du Euren Musikmoment beschriebst. So schön, dass Du auch anderen Eltern zeigen möchtest, dass sie nicht allein sind und gerade in den Zeiten von COVID-19 Einschränkungen über Kanäle wie diese Ermutigung, Zuspruch, Hilfestellung und Austausch stattfinden kann. Ich bin so gespannt, von anderen Musikmomenten von Eltern zu hören und freue mich sehr darauf.
Liebe Monika,
auch ich bin ganz berührt von Deinem Beitrag und wie eindrücklich Du diesen Moment der Begegnung mit Deiner Tochter beschreibst. Mit Deinen Worten lässt Du ein Gefühl spürbar werden, das doch eigentlich so unbeschreiblich ist.
Ich habe selbst keine Kinder und deshalb sicher auch keinen Begegnungsmoment dieser besonderen Art. Dennoch habe ich mich durch deinen Beitrag an ein persönliches Erlebnis mit Musikmoment erinnert. Als ich 15 Jahre alt war hatte ich das Glück noch eine kleine Cousine zu bekommen. Wann immer mein Onkel und meine Tante zu Besuch waren, war es für mich das Größte meine kleine Cousine auf dem Arm halten zu dürfen. Oft lief ich ein bisschen mit ihr hin und her und sang dabei leise für sie. Ihr Köpfchen lag dabei gemütlich an meiner Schulter und sie schlief ein. Auch ich selbst wurde durch das Singen und das kleine Menschchen in meinem Arm ganz ruhig. Es war zauberhaft meine friedlich schlafende Cousine auf dem Arm zu spüren – wahrlich ein Moment um die Welt zu vergessen.
Durch Friederike bin ich auf amiamusica und damit auf Deinen Beitrag aufmerksam geworden. Ich bin selbst auch Musiktherapeutin und mache bei Friederike die Weiterbildung zur Musiktherapie in der Neonatologie. Vielleicht und hoffentlich habe ich auch einmal die Möglichkeit zu früh gewordene Eltern und ihr Kind ein Stück weit begleiten zu dürfen.
Liebe Grüße und alles Gute
Julia
Liebe Julia
So schön dass du einen solch tollen Musikmoment mit deiner kleinen Cousine teilen durftest. Ich finde es etwas unglaublich wertvolles.
Wunderschön dass es Menschen wie dich gibt, die diese Möglichkeit auf der Neonatologie (natürlich auch Musiktherapie im Allgemeinen) anbieten, unterstützen und an viele Eltern und Pflegepersonen weitergeben! Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg als Musiktherapeutin und bin mir sicher dass es zu einigen tollen Musikmomenten kommen wird.
Liebe Grüsse
Monika
Liebe Monika, ich bin an Deinem Beitrag hängen geblieben. Ich kann es mir so gut vorstellen, wie Du deinem Töchterchen singst, beide ganz innig verbunden… Einfach Zeit für euch und für das Miteinander… Und die Melodie dazu: Hello darkness my old friend…. Mhm… Moment… Das Lied ist sehr schön, ich mag es selber auch sehr, aber ist es wirklich ein geeignetes Lied in dieser Situation?
Aber…. warum auch nicht? Wahrscheinlich hast Du eine gute Verbindung zu dem Lied und diese Verbindung willst Du mit deiner Tochter teilen.
Ich denke, dass für solche Momentejedes Lied, das man selber mag, gut geeignet ist.
Als ich darüber nachdachte, konnte ich mich an eine Situation aus meinem Berufsalltag erinnern: Ich habe eine Mutter gefragt, ob es Lieder gibt, die für ihre Tochter eine besondere Rolle spielen, die sie besonders mag. Ja- habe die Mutter geantwortet- das ist das Lied: Wir lagen vor Madagaskar. Wahrscheinlich konnte sie Staunen aus meinem Gesichtsausdruck lesen, und erklärte schnell weiter: das ist das Lied, welches der Vater dem Mädchen immer zum Einschlafen gesungen hat. Und auch dieses Lied war dazu wunderbar geeignet.
Liebe Monika, Du hast deiner Tochter The Sound of Silence geschenkt, der Vater dem Mädchen das Madagaskar- Lied. Und die Geschenke wurden angenommen…
Das wünschte ich auch vielen anderen verunsicherten Müttern und Vätern, die vielleicht daran zweifeln, od das eine oder andere Lied geeignet ist.
Einfach singen, und dem neugeborenen Kind auch auf diese Art Liebe und Zuwendung schenken….Etwas von sich mit dem Kind teilen…
Viele liebe Grüße
Magdalena
Liebe Magdalena
Ja das Lied Sound of Silence ist, wenn man den Text verfolgt tatsächlich nicht das typische Lied, welches man seinem Kind vorsingen möchte. Es ist tatsächlich durch einen völligen Zufall zu diesem Lied gekommen, Google lässt Grüssen. Bereits in der 19 SS-Woche musste ich in den Spital und hatte zu dieser Zeit noch keine Musikspieluhr für meine Tochter, wollte ihr aber etwas Musik vorspielen und auch für mich etwas Entspannungsmusik höhren. Also tippte ich Musik, Entspannung und Piano (oder so ähnlich) in Googlesuche und bin auf diesen Youtube-Link gestossen.
Mir hat diese Pianoversion unglaublich gut gefallen und so habe ich sie immer wieder laufen lassen. Als ich dann später auf der Neonatologie auf meine Musiktherapeutin traf und sie mich nach einem Lied fragte, war es mir klar, dass es diese Melodie sein sollte, welche ich meiner Tochter vorsummen wollte. Und so ist es bis heute unser Lied geblieben.
Und wie du selber schreibst, es gibt denke ich nicht ein falsches Lied in einem solchen Moment, solange das Herz mitsummt /singt und die Gefühle, die Verbindung und die gemeinsame Zeit da ist, ist jedes Lied das richtige. Meine 2. Tochter schläft z.B. regelmässig zum Lied Ring of Fire ein, weil das mein Mann mit seiner tiefe stimme singen kann. Die tiefe Tonlage scheint sie unglaublich zu beruhigen. Scheinbar sprechen uns diese untypischen Lieder irgendwie an. 😉
Liebe Grüsse
Monika
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