Musik bringt Freude, sie kann beruhigen, trösten und stärken. Vor allem in Zeiten, wenn wir Unterstützung brauchen, wie z. B. bei einer Frühgeburt. Friederike schildert, wie Musik frühgeborenen Kindern hilft, sich zu entspannen und ihre Eltern zu empowern. Eine ältere Version des Beitrags ist 2016 im Careum Blog erschienen.
«Wenn es einem die Stimme verschlägt…»
Der Hörsinn ist einer der ersten Sinne, der im Mutterleib entwickelt wird. Die Stimme der Mutter und ihr Herzschlag spenden Geborgenheit und Rhythmus. Das prägt und fördert die (Gehirn-)Entwicklung.
Bei einer Frühgeburt wird diese Klangwelt durch eine intensivmedizinische Umgebung ersetzt. Mutter und Kind werden zu früh voneinander getrennt.
Kabel und Schläuche behindern, eine tragfähige Beziehung aufzubauen. Das ist für die zu früh geborenen Kinder als auch ihre «zu früh gewordenen» Eltern ein Trauma. Nicht selten macht es die Eltern handlungsunfähig. Und es verschlägt ihnen die Stimme.
Was ist Empowerment? Der englische Begriff steht für ein anders gelagertes Verständnis der Rolle von Patient/innen und Angehörigen im Gesundheitswesen. Sie werden nicht als passiver Empfänger von Versorgungsleistungen sondern als Partner angesehen, die aktiv an Entscheidungs- und Veränderungsprozessen mitwirken – und so dazu beitragen, dass Gesundheit verbessert und mit Krankheit adäquat umgegangen wird. ==> Mehr erfahren
Musik als Therapie in der Neonatologie
Musiktherapie kann helfen, die oben genannten Probleme zu bewältigen. Musik unterstützt Frühgeborene
- sich zu entspannen
- sich zu stabilisieren
- sich selbst zu regulieren
- ruhiger und regelmässiger zu atmen
- tiefer und länger zu schlafen
- sich zu orientieren
- besser wahrzunehmen
Kontakt zu erleben
Positive Wirkung von Musik für Frühgeborene verdeutlichen zahlreiche Untersuchungen ==> z. B. Bieleninik et al. (2016, PDF, 1.8 MB), Haslbeck (2012), Malloch et al. (2012), Loewy et al. (2013, PDF, 3.7 MB) oder Standley (2012).
Musiktherapie auf der Neonatologie des UniversitätsSpitals Zürich: Wie wirkt Musiktherapie auf die Gehirnentwicklung von Frühgeborenen ==> mehr erfahren (Studienprotokoll, Englisch)!
Dies gelingt nur, wenn sich Musik individuell an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Wichtig: Kinder nicht überreizen!
Wie? Ganz einfach: live und interaktiv für frühgeborene Kinder singen oder summen.
Dann kann der Gesang stets an die Befindlichkeiten und Rhythmen der Kinder angepasst werden.
Sehenswert – Musiktherapie mit Eltern beim Känguruen am Inselspital Bern:
Mit Musik Eltern einbinden und stärken
Welche Stimme ist die Wichtigste? Die Stimme der Mutter und des Vaters natürlich. Diese Stimmen kennt das Kind aus der Schwangerschaft.
Daher richtet sich Musiktherapie nicht nur an die Kinder, sondern immer auch an die Eltern. Also ihre musikalischen Vorlieben und ihren kulturellen Hintergrund. In den USA gilt das als «song of kin» (Loewy, 2015).
Oft wird Musiktherapie für Eltern und Kind gemeinsam angeboten. Beide sollen entlastet und Stress abgebaut werden. Beispielsweise beim Känguruen. Dann liegen Frühgeborene bei ihren Eltern auf der Brust. Und diese beginnen oft selbst für ihr Kind zu summen (Shoemark/Arnup 2014).
Die Kinder können ihre Eltern dann nicht nur fühlen und riechen, sondern auch hören. Und die Eltern finden einen neuen Raum der Begegnung und Ruhe inmitten der High-Tech-Versorgung.
Musik vermag Eltern frühgeborener Kinder zu unterstützen, zu entspannen, Ängste abzubauen, Wohlbefinden zu steigern sowie eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und zu gestalten.
«Ich merke halt, wenn ich mich selbst entspannen kann, dann kann ich mit Hilfe des Singens noch mehr zu ihr kommen, noch mehr zu ihr finden, noch näher zu ihr finden.» Mutter einer Frühgeborenen
Hörenswert – Klang-Beispiel aus der Schöpferischen Musiktherapie ==> «Musik für Frühgeborene» in der SoundCloud
Koproduktion und Empowerment mit Musik
Eltern werden durch ihr musikalisches Schaffen auf der Neonatologie zu Koproduzenten von Gesundheit ihres Kindes und ihres eigenen Wohls. Sie sind in der Musiktherapie sowohl «Konsument als auch Produzent» – ein wesentliches Merkmal von Koproduktion.
Im Sinne von Patient Empowerments soll zwar Wissen vermittelt, vor allem aber zum eigenen Handeln motiviert werden. Im therapeutischen Prozess empowert Musik Eltern und Kinder durch responsive und feinfühlige Interaktion.
Übrigens: Nicht nur Eltern und Kinder profitieren von diesem Angebot – auch das Team der neonatologischen Intensivstation wird durch Musiktherapie entlastet und unterstützt. Und das Gesundheitssystem kann von verkürzten Spitalaufenthalten profitieren, wie einige Studien zeigen ==> Mehr erfahren in Haslbeck (2012).
Was meint Ihr?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Musik in Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit gemacht?
Wie unterstützt es Euch, wenn Ihr für Eure (frühgeborenen) Kindern singt?
Welche Wiegenlieder bevorzugt Ihr und wie reagiert Euer Kind darauf?
Lesenswert
- Wo gibt es in der Schweiz Musiktherapie in der Neonatologie? Die Google-Maps-Karte von amiamusica
- Am UniversitätsSpital Zürich wird monatlich ein Eltern-Treff angeboten.
- Weitere Informationen zu Musik als Therapie gibt es beim Schweizer Fachverband für Musiktherapie SFMT
- Übersicht über Musiktherapie in deutschsprachigen Neonatologien bei der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft DMTG
- Weitere Informationen für zu früh gewordene Eltern beim Bundesverband «Das frühgeborene Kind»
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Wir hatten als Eltern einer viel zu früh geborenen Tochter das grosse Glück Musiktherapie auf der Neonatologie zu erfahren.
Es war wunderschön in den Klängen der Musiktherapie zu versinken, mit unserem kleinen Wunder im Arm und sich zu entspannen. Einfach nur spüren und einmal nicht denken. Ich würde mir dies für alle Frühgeborenen und ihre Eltern wünschen.
Liebe Eveline,
ein sehr wertvoller Kommentar, vielen Dank dafür! Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich für meine Kinder gesungen habe, ist die Entspannung, von der du berichtest, mir gut in Erinnerung geblieben. Man muss ja immer selber aufpassen, dass man beim Singen und beim «Abendprogramm», wie wir das genannt haben [klingt nach Management, wenn ich es so recht betrachte ;-)…] nicht selbst einschläft.
Gleichzeitig bringt einen dein Hinweis zum Nachdenken: In der heutigen Zeit der Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau sollte es eigentlich nichts mit «Glück» zu tun haben, solch‘ fördernde Angebote als Eltern auf neonatologischen Intensivstationen zu bekommen. Dem Zufall sollte es nicht überlassen sein. Vielmehr gezielt geplant und systematisch integriert werden…
Was mir auch noch durch den Kopf ging: Für mich ist das Singen vor Anderen schon herausfordernd. Wie ist das dann erst in so einer technischen Umgebung wie auf der Intensivstation? Bleibt einem da nicht die Luft, genauer gesagt: der Gesang weg? In einem anderen Blogbeitrag hat ja Stephanie davon berichtet…
Wie war das für dich und was hast du «dagegen» gemacht?
Nochmals Danke für deine Erfahrungen!
Jörg
Liebe Eveline,
Danke Dir für Deinen wertvollen Kommentar mit diesem wunderschönen Bild, dass Du mit Deinen Worten zeichnest.
Gleichzeitig machst Du natürlich auf eine noch bestehende Versorgungslücke aufmerksam, die wir alle ernst nehmen sollten. Bislang gibt es noch für relativ wenige Familien Musiktherapie. Auch ich wünsche mir, dass das bald nicht mehr nur dem „Glück“ überlassen wird.
As a parent of premature baby I have to say that the music therapy that was performed to our daughter during her hospitalisation was amazing experience. It’s such a simple thing, but music touches not only adult’s brains but it does incredible effects on baby’s brain. We could see how our daughter relax hearing the music and breath better. We believe that music is a huge part of our baby brain development. We are thankful to be part of this experience and we will always have music in our children lives. Thank you Friederike to empower music in developmental progress of our baby! We are amazed by your work!
Dear Magdalena,
thank you so much for your wonderful and personal comment. Indeed, it is so simple. Singing is one of the most natural ways to soothe and calm your baby around the world since centuries. It is so great to hear that your children will always have music in their lives. What music do they like best at the moment? Do they like singing?
I wish you and your children a happy and healthy childhood and motherhood filled with lovely melodies.
Ich bin Mama einer kleinen Kämpferin. Als sie vor 3 1/2 Jahren plötzlich viel zu früh in unsere Welt geholt werden musste, war es für uns alle ein großer Schock. Wir waren wie erstarrt. Meine Stimme war nicht in der Lage für sie zu singen, es kamen nur Tränen und ich hatte das Gefühl, von allen Seiten beobachtet zu werden, wenn ich leise summend vor ihrem Inkubator saß. Doch ich bin auch Musiktherapeutin und wusste, welche Bedeutung meine Stimme für sie hat. Ich wusste, dass ich ihr mit meiner Stimme ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit geben kann, welche sie aus meinem Bauch kannte. So habe ich begonnen mit ihr zu sprechen, ihr von ihrer großen Familie zu erzählen, ihr Bücher vorzulesen. Jedesmal wenn ich sie auf der Intensivstation alleine lassen musste, habe ich für sie „Der Mond ist aufgegangen“ gesummt. Das sollte für sie das Zeichen sein, dass ich gehen muss, aber wiederkommen werde. Nachdem der erste Schock überwunden war, habe ich mehr für sie gesungen. Es war schön zu sehen, wie sie bei meiner Stimme entspannen konnte, wie ich ihr bei schmerzvollen Eingriffen, leise sprechend, Ängste nehmen konnte und sie sich beruhigte. Bis sie 2 Jahre alt war, beruhigte sie sich, sobald sie meine Stimme hörte! Das ist für mich ein deutliches Zeichen, wie sehr ich ihr mit meiner Stimme helfen konnte. Ich glaube, dass das Singen für meine Tochter unsere Beziehung fester und intimer gemacht hat, als es uns sonst in der schwierigen Situation hätte gelingen können. Und als Basis für eine positive Entwicklung ist die gute Beziehung so viel wert.
Mittlerweile arbeite ich selbst seit 7 Monaten als Musiktherapeutin in der Neonatologie. Ich finde es wunderbar, meine eigenen positiven Erfahrungen weitergeben zu dürfen. Es ist so schön zu sehen, wie sich die Kinder beim Summen der Eltern oder von mir entspannen können. Wie sie oftmals schon nach wenigen Sekunden beginnen zu lächeln – ein Zeichen, dass es ihnen gut geht. Und die positiven Kommentare der Eltern, zeigen immer wieder, wie wichtige die Arbeit in der Neonatologie ist: „Gut, dass Sie kommen, der Kleine ist total unruhig“, „Ich habe genau gesehen, wie sie sich total entspannt hat. Sie wurde immer schwerer auf mir“, , „Endlich kommen mal die Tränen. Schön, dass Sie das mit der Musik bewirken können“, „Ich habe erst gemerkt, wie angespannt ich den ganzen Tag bin, als Sie begonnen haben, für uns zu spielen. Es fiel mir nicht leicht, aber nach und nach konnte ich ein bisschen loslassen.“ All das sind Worte, die mir zeigen, wie wichtig die musiktherapeutische Arbeit in der Neonatologie für die Kinder und ihre Eltern ist!
Liebe Hella,
ich danke Dir von ganzem Herzen für Deinen persönlichen und einfühlsamen Kommentar. Wie mag es wohl erst anderen Eltern gehen? Eltern, die es nicht gewohnt sind zu singen? Wenn es bereits für Dich eine Überwindung war, obwohl Du „vom Fach“ bist. Dein Kommentar zeigt sehr schön, wie behutsam wir mit den Gefühlen und Ressourcen der Eltern umgehen sollten und sie auf keinen Fall unter Druck setzten sollten, dass sie summen/ singen sollten oder gar müssen. Oft habe ich in meiner Arbeit das Gefühl, ich arbeite in homöopathischen Dosen. Bei jeder Sitzung nur ein klein wenig mehr Information oder ein klein wenig mehr Musik. Eigentlich nie alles auf einmal. Und oft singe und spiele ich in den ersten Sitzungen einfach für beide. Für Mutter und Kind oder für Vater und Kind und sie dürfen erstmal einfach nur empfangen, entspannen und den Moment geniessen….
Als Musiktherapeutin auf der Neonatologie erlebe ich täglich wie sich die Musik(-therapie) unmittelbar positiv auf die Frühchen auswirkt. Die Frühchen entspannen, lauschen aufmerksam der Musik – und manchmal, ja da lächeln sie sogar. Aber nicht nur das. Die Sauerstoffsättigung steigt, die Herzfrequenz wird ruhiger und der Atemrhythmus gleichmäßiger. Durch die Monitorüberwachung wird die Wirkung der Musik objektiv und unmittelbar erkennbar.
So können die Eltern in der Musiktherapie z.B. beim Vorsingen die Wirkung der Musik unmittelbar erleben.
In der Chemie und Wirtschaft spricht man häufig von einem Synergieeffekt. „Die Synergie oder der Synergismus (griechisch συνεργία synergía, oder συνεργισμός synergismós, „die Zusammenarbeit“) bezeichnet das Zusammenwirken von Lebewesen, Stoffen oder Kräften im Sinne von „sich gegenseitig fördern“ bzw. einen daraus resultierenden gemeinsamen Nutzen.“ (Wikipedia)
Den Synergieeffekt erlebe ich auch häufig in der Musiktherapie mit den Frühchen und Eltern auf Station.
Wenn die Eltern während dem Vorsingen erleben, wie die Musik ihr Frühchen positiv beeinflusst, hat das wiederum einen positiven Einfluss auf die Eltern. Oft erlebe ich, dass sich die Eltern dann auch leichter entspannen können und den gemeinsamen Moment genießen – und das wiederum wirkt sich wieder positiv auf das Frühchen aus.
Einfach gesagt: Durch die Musiktherapie entspannt sich das Frühchen und die physiologischen Parameter werden verbessert. Wenn es dem Frühchen besser geht – geht es meist auch den Eltern besser-und das wiederum spürt das Frühchen. Die Familie stärkt sich in diesen Momenten gemeinsam durch die Musik. .
Liebe Jasmin,
ich danke Dir für Deinen wertvollen Beitrag. Mir gefällt Deine Schilderung der Synenergie sehr gut, da Du sehr schön und anschaulich beschreibst, wie stark das Wohlbefinden von Eltern und Kind voneinander abhängt, wie sich beide gegenseitig beeinflussen und wie wichtig es daher ist, dass alle Aktuere im Gesundheitswesen Eltern und Kind als ein System verstehen und unterstützen. Denn nur so können wir Synenergien stützen und diese enorme Ressource für das Wohl der Kinder und ihrer Eltern nutzen. Ich danke Dir herzlich für Deinen täglichen Einsatz für die Kinder und ihre Familien in Dortmund und dass Du in Deiner Arbeit Synenergien erkennst und freilegst.
Herzliche Grüsse,
friederike
Ausnahmslos jeden Tag haben wir für ihn gesungen, Cello gespielt, Gitarre gespielt – Auch bei meiner Arbeit als Musiktherapeutin hat er mich begleitet und das alles als er noch in meinem Bauch war. Die Rede ist von unserem Sohn. Der es dann plötzlich doch recht eilig hatte all diese Akteure da draußen und deren Instrumente genau kennen zu lernen. So mussten auch wir als Eltern (beide Musiktherapeuten) die ersten Wochen mit unserem Sohn auf der Neonatologie verbringen. Wir hatten uns das ja ganz anders vorgestellt – sofern man sich das „Eltern-Sein“ überhaupt vorstellen kann, geschweige denn das „Eltern-Werden“…
Unsere lieb gewonnenen Rituale, für unseren Sohn zu singen, für ihn sachte zu musizieren, haben wir auch in diesem neuen Setting beibehalten.
Eines Morgens, wir waren schon einige Tage auf der Neonatologie, erschien ein Engel auf der Station. Es erklangen wunderbare Töne und diese zarte, einfühlsame Stimme. Wir waren zu tiefst berührt und ließen uns fallen. Wir fielen weich in die zarten Klänge und die Tränen der Erlösung und der Geborgenheit konnten endlich fallen, sie fielen wie kleine Sterne auf den Boden der Tatsachen. Auch, dass wir Musiktherapie in einer Notsituation am eigenen Leib und der eigenen Seele erfahren durften, war ein Novum für uns. Hatten wir doch zuvor immer unsere Aufgabe, dies Anderen zu ermöglichen, im Fokus gehabt.
Heute noch profitieren wir von diesen erlösenden und wohltuenden Momenten mit der Musiktherapie. Wir sind uns einig darüber, dass die Musiktherapie in diesem Fall, unserem konkreten Fall, wesentlich schlimmeres verhindern konnte. Musiktherapie hat sich für uns durch diesen Erfahrungsschatz verändert. Wir konnten erfahren, dass Musiktherapie nicht nur nach, sondern auch vor der Entstehung von traumatischen Erfahrungen, also defacto präventiv, wirkt. Unsere Art und Weise Musiktherapie anzubieten hat sich, im positivsten aller Sinne, verändert.
Heute kann unser Sohn unbeschwert den Klängen der handgemachten Musik lauschen, dazu spielen, oder einfach die Sterne einsammeln, die schon ganz am Anfang seines Lebens neben ihm am Boden lagen. Danke Engel, danke Musiktherapie!
Liebe Pascale,
wow! Was für ein berührender und wunderschöner Beitrag! Vielen, vielen Dank für Deinen einfühlsamen und persönlichen Kommentar, der anmutet wie ein Stück Lyrik. Ich glaube, man kann es kaum schöner, passender und umfassender in Bildern beschreiben, wie Du es formulierst:
„Wir fielen weich in die zarten Klänge und die Tränen der Erlösung und der Geborgenheit konnten endlich fallen, sie fielen wie kleine Sterne auf den Boden der Tatsachen“.
In Deiner Umschreibung steckt so unendlich viel, was Musik und vor allen Dingen Musik in der gelebten Beziehung im therapeutischen Setting auszudrücken vermag, oft das scheinbar Diametrale vereint, was Deine und Eure Gefühlswelt zu beschreiben vermag: Fallen und Aufgefangen werden, Trauern und Trösten, Träumen und Realität erfahren.
Danke für Deine Offenheit, dies zu teilen. Danke für Deine Dankbarkeit! Danke an meine wundervolle Kollegin für Ihre tolle Arbeit!
Liebe Pascale und Familie 🙂
Meine Aufgabe als Musiktherapeutin auf der Neonatologie ist es unter anderem Eltern zu begleiten, Räume zu öffnen, zweckfreie Zeit zum Kennenlernen zu gestalten, in Beziehung zu gehen…
Als ich dann diese beiden Eltern vor mir sitzen hatte, mit dem kleinen Drops im Arm und wir wie selbstverständlich zm Monochord dreistimmig zu summen begannen…das ist für mich bis heute einer der berührendsten Momente meiner Arbeit, den habe ich bis heute noch im Herzen und trage ihn mit mir.
Und umso schöner, dass Drops mittlerweile ein Jahr alt ist und ihr mich nochmal besucht habt.
Ich danke euch. Für einzigartige musikalische und Beziehungs-Momente. Und auch für diesen Eintrag, der mich einmal mehr berührt hat